Demokratie und politische Beteiligung Klasse 6

Demokratie und politische Beteiligung – Politik&Wirtschaft-Unterricht in der 6. Klasse
Interview mit Gabriel Pignato (6a|Kb|2017/18)

GG: Lieber Gabriel, deine Klasse hatte Besuch aus dem Bundestag. Wie kam es dazu?
Gabriel: Wir haben uns im PoWi-Unterricht (Anm.: Tf) mit dem Thema „Grundgesetz“ beschäftigt und dann dachten wir, es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn wir Frau Wiesmann (CDU MdB) zu uns einladen würden, um mit ihr über das Grundgesetz zureden. Dann konnte jeder von uns sich zwei Fragen ausdenken: Eine Frage zu dem Grundgesetz und eine, die wir schon immer einer Politikerin mal stellen wollten.
GG: Darf ich fragen, welche Fragen du ihr gestellt hast?
Gabriel: Ich habe ihr eine Frage gestellt – weil ich bin ja großer Eintracht Frankfurt-Fan –, was sie von der Politik von Eintracht Frankfurt Präsident Peter Fischer hält, gegenüber den AfD-Mitgliedern in den Reihen der Frankfurter Fangruppen.
GG: Sehr interessant – und was hat sie geantwortet?
Gabriel: Dass sich Peter Fischer darin nicht einmischen sollte, da es in Deutschland das freie Wahlrecht gibt.
GG: Und deine zweite Frage?
Gabriel: Frau Wiesmann hat sich in ihrer politischen Karriere sehr für Familienförderung eingesetzt. Dann habe ich sie gefragt, ob ein bestimmter Absatz im Grundgesetz sie dazu bewegt hat Politikerin zu werden.
GG: Und was hat sie geantwortet?
Gabriel: Dass es sich so in ihrer politischen Laufbahn ergeben hat.
GG: Sie hat Fotos von ihrem Besuch an der Schule auf Ihrer FB-Seite gepostet. U.a. auch eins von euren „Abreißzetteln“. Was hat es damit auf sich gehabt?
Gabriel: Wir haben in unserem PoWi-Unterricht „Abreißzetteln“ angefertigt, in dem jeder Schüler oder Schülerin sich einen Artikel oder Paragraphen aus dem Grundgesetz aussuchen und schreiben konnte, was er an ihm wichtig findet oder warum man ihn besonders wichtig findet; und dann haben wir das eben begründet und wir waren sowas wie Ansprechpartner für andere Schülerinnen und Schüler, die wissen wollten, was es mit dem Paragraphen auf sich hat.
GG: Auf einem Foto präsentierst du Frau Wiesmann ein Foto von einem Platz in Bockenheim. Bist du etwa Fotograf geworden?
Gabriel (lacht): Nein, das war eine Aufgabe für unseren PoWi-Unterricht. Wir hatten uns überlegt, dass wir Fotos zu dem Thema „Demokratie in unserer eigenen Umgebung“ machen konnten; und dann hat jeder von uns zwei, drei Fotos gemacht und uns damit gezeigt, was es mit Demokratie z.B. auf sich hat.
GG: Der Platz, den du fotografiert hast, ist der Hülya-Platz in Bockenheim.
Gabriel: Da, wo ich wohne, in Bockenheim, gibt es einen Hülya-Platz und, ich glaube, ganz viele Menschen kannten Hülya; sie lebte in Solingen mit ihrer Familie. Ihr Haus wurde von ausländerfeindlichen Menschen angegriffen; und dann sind auch mehrere Familienangehörige mit Hülya umgekommen. Kürzlich war erst der 25-jährige Gedenktag.
GG: Aus sicheren Quellen weiß ich, dass du sehr sicher mit deinen Eintracht-Prognosen bist. Wo landet die Eintracht in der kommenden Saison?
Gabriel: Also in der Europa League kommen wir ins Viertelfinale – weil am Ende geht uns ein bisschen die Kraft aus; aber in der Liga schaffen wir es auf den sechsten Platz. Also zwei Jahre nacheinander in der Europa League – da werden die Fans gut gelaunt sein.
GG: Deine Worte in Attilas (Anm.: Das Eintracht-Maskottchen) Ohren! Lieber Gabriel, wir bedanken uns für das Gespräch.

Fotos: Leonard Kupetz