GOETHE – KOLLEG 2022

Goethe-Kolleg für junge Talente – ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Stiftung der Polytechnischen Gesellschaft.

Mitte Februar 2022 fuhr das diesjährige Goethe-Kolleg für junge Talente, bestehend aus Schüler*innen der 10. – 12. Jahrgänge, für drei Tage in das Schullandheim in Oberreifenberg.

Am ersten Tag im Landheim stand das Thema „Kennlernen durch Erleben“ im Mittelpunkt. Mit einer Erlebnispädagogin ging es für uns auf eine Reise, bei der wir die Personen, mit denen wir die Kollegtage verbringen würden, kennenlernen sollten. Der Morgen wurde sehr umfangreich gestaltet. Von Bauen von Türmen, mit verschiedensten Haushaltsmaterialien, zu Gruppenspielen an der frischen Luft, und schließlich zum Zahlenmemory, wo strategisches Denken gefragt war. Nach den selbstgemachten Bratkartoffeln zum Mittagessen ging es weiter mit Stuhl-Fußball, bei dem alle in Hochstimmung zu sein schienen. Als es dunkel wurde, verlegte sich unser Spaß in den Wald. Nun stand eine Teelichter-Wanderung auf dem Programm. Zum Abendessen gab es eine der besten selbstgemachte Käsespätzle. Und so ging unser erster Tag im Landheim zu Ende. Der Tag brachte die sich fremde Gruppe mehr zusammen und so wurde das Eis gebrochen, was dazu führte, dass neu Bekanntschaften entstehen konnten.

An Tag 2 unseres Landheimaufenthaltes stand ein Workshop zum Thema „Filmmusik“ für das Goethe-Kolleg an. Geleitet wurde dieser von dem Professor Ernst August Klötzke, der Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main lehrt. Zum Einstieg klärten wir zunächst, welche Bedeutung Filmmusik für uns hatte, und erhielten von Prof. Klötzke einen Überblick über die bis in später 19. Jahrhundert zurückreichende Geschichte der Filmmusik.   Daraufhin haben wir uns damit befasst, wie wir Filmmusik wahrnehmen. Im Zuge dessen erklärte er uns schließlich, dass man Filmmusik nicht hören sollte. Denn für die meisten steht das Bild im Mittelpunkt. Fällt die Musik jedoch weg, fühlt sich der Film sofort unvollständig an, was seinen hohen Stellenwert verdeutlicht.                                                                                                                                       Im Anschluss haben wir uns dann noch mit den verschiedenen Funktionen von Filmmusik beschäftigt, insbesondere mit der sog. persuasiven Funktion von Filmmusik. Musik erzielt bekanntlich eine Reihe an Wirkungen, indem sie Einfluss auf unsere Emotionen nimmt. Deshalb wird Musik im Film jedoch auch zur Manipulation eingesetzt. Aufgrund dieser Erkenntnis sind wir schließlich auch zu dem Schluss gekommen, dass die Musik dem Bild im Film übergeordnet ist. Demzufolge bestimmt die Musik also, wie wir das Bild wahrnehmen. Verdeutlicht hat uns Professor Klötzke, dann an einem Drohnenvideo von unserem Landheim. Je nachdem, welche Art der Musik im Video benutzt wurde, änderte sich auch unsere Wahrnehmung von dem Bild. Nachdem wir geklärt hatten, was das Landheim für uns darstellte, sowie wie Außenstehende es wahrnehmen sollten, komponierten wir, mithilfe der App MuseScore, zum Abschluss des Tages selbst eine Melodie für das Landheim-Video. Zweifelsohne ein Highlight, sowohl für die Musiker als auch die Laien unter uns.

Am dritten und letzten Kollegtag haben wir uns mit der Mathematik, um es genauer auszudrücken, mit der Darstellung von Statistiken beschäftigt.

Dazu hat Herr Hahn-Klimroth uns erstmal erklärt, was Mathematik überhaupt ist, was der Beweisbegriff in der Mathematik bedeutet und auch über die vielen Alltagsbezüge aufgeklärt (Bspw. Group Testing).

Wir haben aus diesem Kollegtag erkennen können, dass die Statistiken alle durch mangelhafte Befragung oder Befragung einer bestimmten Zielgruppe, Skalierung der x- und y-Achsen, Interpolation und Extrapolation allesamt manipuliert werden können und sie trotzdem die Wahrheit aussagen. Am Schluss durften wir uns anhand einer kleinen Aufgabe, bei der zwei Gruppen die gleichen Informationen erhielten, aber zu jeweils verschiedenen Situationen eine Statistik erstellen mussten, nochmal klarmachen, wie ausgeprägt eine solche Manipulation sein kann. (Kertina Gagar, Adelina Mereuta, Thao Le Tach)