Goethe-Kolleg für junge Talente, Kollegtag 2: Filmmusik
Ein Kooperationsprojekt der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main und des Goethe-Gymnasiums
Was wäre die Welt ohne Musik? Denn Musik ist überall; auf Feiern, Veranstaltungen und Festen, in Filmen, Videospielen und zahllosen Kopfhörern. Das konnten wir schnell in unserem Hörsaal in der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst feststellen. Das war, wie unser zweiter Kollegtag zum Thema Filmmusik begonnen hat. Durch das eintägige Projekt am 26.02.2024 begleitet hat uns dabei Professor Klötzke.
Doch bevor wir uns mit der Filmmusik auseinandersetzten, tauchten wir tiefer in die Welt der Klänge ein. Professor Klötzke machte uns darauf aufmerksam, dass Musik wie nichts anderes in der Lage ist, unsere Emotionen zu beeinflussen. Wir sind das uns gar nicht wirklich bewusst, aber sicherlich hat euch euer Lieblingssong schon einmal nach einem langen Tag aufgemuntert. Oder vielleicht hat euch auch schon einmal ein wunderschönes Stück zutiefst gerührt. Aber wie schafft es die Musik, Affekte wie Wut oder Freude zu vermitteln?
Die Schülerinnen des Faches Darstellendes Spiel haben vorgeführt, wie wir auf verschiedene Emotionen reagieren. Wenn man dabei auf die Bewegung und die Richtung der Bewegung achtet, kann man daraus schließen, wie sich die Melodie bewegen soll, um dieses Gefühl darzustellen. Wenn man starke Trauer verspürt, macht man sich zum Beispiel oft klein und geht in die Hocke. Was heißt das für die Musik? Die Musik soll bei so einer Szene eine langsam in Tonschritten abwärtsführende Richtung haben, wie die Bewegung des Körpers. Außerdem ist man selbst, wenn man traurig ist, oft leise und in sich gekehrt als laut. Daran konnten wir festmachen, dass die Begleitung dieses Affekts meist in Piano gespielt wird.
Nun kamen wir endlich zur eigentlichen Filmmusik: wir sahen uns von uns ausgewählte Teile von Filmmusik und dessen Szenen an und diskutierten dann, ob es sich um eine gelungene Begleitmusik handelte oder nicht… und dabei hat Professor Klötzke oft, vielleicht ein bisschen zu oft, die Filmmusik unserer Lieblingsfilme kritisiert. „Star Wars'“ „Imperial March“ sei zu repetitiv; die Musik von „Herr der Ringe“ sei zu nichtssagend; der „Test Drive“ aus „Drachenzähmen leicht gemacht“ habe die Aufgabe der Filmmusik völlig verfehlt, indem sie an den spannenden Stellen ausgesetzt hat. Doch objektiv und theoretisch gesehen, hat er damit recht, während das aufgebrachte Kolleg ihn erfolglos von unseren Kindheitsfilmen und ihrer Musik überzeugen versuchte. Die einzige Filmmusik, die er unentwegt lobt, ist „Harry Potter“. Da stimmen wir ihm aus vollem Herzen zu. Und da wir so gerne darüber diskutieren, ging der ganze Tag doch länger als geplant.
Was ich außer das spannende Fachwissen noch aus diesem Tag mitgenommen habe, war, dass man im Leben nie vergessen sollte, Dinge objektiv zu betrachten. Das hat uns die Diskussion gezeigt. Man kann gleichzeitig etwas lieben und es doch kritisieren.
Danke Professor Klötzke für den tollen Tag!
Yinna Qu – 10a