Indien 2016

Unser Aufenthalt in Delhi war dieses Jahr äußerst erlebnisreich. Der Smog – es waren die höchsten Luftschadstoffwerte seit 17 Jahren – hatte einige Auswirkungen. Gleich nach unserer Ankunft ordnete das Ministerium an, die Schulen für drei Tage zu schließen. Wir wurden daher sozusagen „evakuiert“. Und zwar nach Mussoorie, eine ehemalige Hill-Station der Engländer. Dort besitzt die Schule eine Art Landheim, ein 150 Jahre altes, frisch renoviertes Haus im Kolonialstil. Von der Terrasse genossen wir eine grandiose Sicht ins Tal, von einem anderen Punkt aus konnte man sogar einige schneebedeckte Berge des Himalaya sehen. Auf der Rückfahrt der 10-stündigen Busfahrt legten wir einen Stopp am Ganges ein und sahen dem geschäftigen Treiben auf den Ghats – das sind die Treppen, die zum Fluss hinunterführen – zu.

Nur das Shopping machte nur bedingt Vergnügen, denn wir waren finanziell etwas eingeschränkt. Praktisch über Nacht beschloss der Finanzminister, dass die 500- und 1000-Rupie-Noten ihre Gültigkeit verlieren. So sollte dem kursierenden Schwarzgeld und der Korruption Einhalt geboten werden. In Windeseile bildeten sich ellenlange Schlangen vor jeder Bank, denn man durfte pro Tag nur eine kleine Geldmenge eintauschen. Sämtliche Geldautomaten waren leer. Das Nachsehen hatten wieder mal die ärmeren Menschen, die gar kein Konto besitzen.

Am letzten Tag in Delhi wurde das 60-jährige Bestehen der Springdales School gefeiert. Anlässlich dieses Annual Day bekamen wir ein sehr abwechslungsreiches Programm aus verschiedenen selbst geschriebenen Szenen und perfekt einstudierten Tänzen geboten. Ein Jahr lang wurde die Darbietung einstudiert, unzählige Kostüme selbst geschneidert – es war beeindruckend!

Natürlich durfte auch der obligatorische Ausflug nach Agra zum Taj Mahal und dem Roten Fort nicht fehlen.

Nach viel zu schnell vergangenen zehn Tagen landeten wir wieder im nasskalten Frankfurt.

Text und Fotos: G. Kreisl