3. Kollegtag: Goethe-Kolleg für junge Talente

16.02.2023: Heute durften wir uns über einen informativen, aber zugleich spaßigen Tag an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, geleitet von Professor Ernst August Klötzke, freuen. Thematisiert wurde der Begriff „Filmmusik“, für den wir Erklärungen erhielten, aber uns oftmals auch selber Gedanken dazu machen sollten. Wir stiegen zunächst mit der Frage ein, welche Musik wir mit der Natur assoziieren. Dies regte nicht nur unsere Kreativität an, sondern auch eine Überlegung zur eigentlichen Frage: „Wozu Filmmusik?“. Zu dieser Frage fielen den Meisten mehrere Ideen ein, über die dann im Laufe des Tages diskutiert wurde. Näher angeschaut haben wir uns ebenfalls ein Opernstück von Richard Wagner: „Der Ring des Nibelungen“. Im Rahmen dieses Dramas beschäftigten wir uns näher mit Leitmotiven. Da wir relativ zügig feststellten, dass Leitmotive des Öfteren Charaktereigenschaften musikalisch darstellen, haben wir versucht, verschiedenen Melodien, die uns Prof. Klötzke am Klavier vorgespielt hat, Eigenschaften zuzuordnen. Außerdem sprachen wir über die Akustik beim Bau einer Oper. Im Zuge dessen befassten wir uns mit der Idee Wagners, eine Art „Dach“ über den Orchestergraben zu bauen, sodass die Töne des Orchesters sich mit dem Gesang vereinen, damit keine Schallwand zwischen Zuschauern und Darstellern entsteht. Interessant war es außerdem, als wir uns die Götterdämmerung von Wagner anhörten und dazu die in unseren Köpfen entstandenen Bilder beschreiben sollten, wobei man normalerweise überlegt welche Musik am besten zu den Bildern passt. Ob Musik passt oder nicht wurde zur leitenden Frage unserer Diskussion. Letztendlich waren alle der Meinung, dass Musik immer passt und Prof. Klötzke erklärte uns, dass Bild oder Text einen „es ist“ – Zustand beschreiben, wohingegen Musik einen „es könnte sein“ – Zustand beschreibt . Das gab uns eine neue Perspektive zum Thema Musik. Wir befassten uns ebenfalls mit der Seite der Musik, die man als kritisch ansehen kann, und zwar die Manipulation. Durch Musik beginnen wir, Emotionen zu verspüren, oder können von einer Haltung überzeugt werden, ohne dies zu bemerken. Es wurde deutlich, dass Musik Dinge ausdrückt, die die Sprache nicht ausdrücken kann. So überwiegt die Musik, laut Prof. Klötzke, wenn Bild und Musik jeweils etwas anderes aussagen. Letztlich schauten wir uns mehrere Filmausschnitte an, mit denen uns veranschaulicht wurde, welche Wirkung die Fimmusik auf den Zuschauer hat. Diese verschaffte uns beispielsweise beim Stummfilm „L’Assinant du Duc de Guise“ einen deutlicheren Kontext zur Geschichte, indem sie die Emotionen der Figuren intensivierte, aber auch die Aufmerksamkeit der Zuschauer steigerte, da die Musik im Kontrast zum Schwarzweiß des Bildes verschiedene Klangfarben, aber auch andere musikalische Parameter, aufgezeigt hat.
Es war ein Tag voller lehrreicher Informationen, die wir uns alle sicherlich einprägen werden. Ich bin gespannt, was die nächsten Kolleg-Tage bereithalten werden.

Goethe-Kolleg für junge Talente: Ein Projekt des Goethe-Gymnasiums in Zusammenarbeit mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main.

Aliya Tursunova, Niklas Stephanblome (10a)