Platz 3 in Trier
Platz 3 bei der 13. Bundesolympiade der Russischen Sprache in Trier
Vom 25.11. – 28.11.2015 nahm ich mit fünf weiteren Schülerinnen und Schülern als Vertreterin unseres Bundeslandes Hessen an der 13. Bundesolympiade der Russischen Sprache in Trier teil.
Nach unserer vierstündigen Anfahrt wurden wir in der Jugendherberge empfangen und begaben uns dann zur Auftaktveranstaltung in die Aula des Max-Planck-Gymnasiums. Außer vielen Reden und Grußworten gab es einige musikalische Beiträge mit russischen Volksliedern, Gedichtvorträge und sogar einen Gardetanz. Das meiste wurde von Schüler/innen oder ehemaligen Schüler/innen vorgetragen, die Russisch als Mutter-sprache haben. Das Max-Planck-Gymnasium war auch die Schule, die uns die Räumlichkeiten und Verpflegung für den ersten Prüfungstag zur Verfügung stellte.
Abgesehen von schriftlichen und mündlichen Prüfungen, welche aus Tests und Präsen-tationen bestanden, haben wir in diesen drei Tagen Stadtführungen und Exkursionen gemacht und man hat uns alles Mögliche, von Taschen bis Coffee-to-go-Bechern, zur Verfügung gestellt. Alle Teilnehmenden aus sechs unterschiedlichen Niveaustufen wurden auf 4er bis 6er Zimmer verteilt. Da es ca. 80 Teilnehmende aus 12 verschie-denen Bundesländern gab, kannten sich die wenigsten untereinander und man war fast ,,gezwungen”, neue Bekanntschaften zu machen. Man konnte sich untereinander austauschen und helfen und unterschiedliche Menschen kennen lernen. Besonders bei den Präsentationen, die zur mündlichen Prüfung gehörten, war es von Vorteil, dass wir auch einige aus höheren Niveaustufen unter uns hatten. Ich war in der Niveaustufe A2 und hatte die Aufgabe, zur Stadt Trier zu recherchieren und bis zum nächsten Tag einen Flyer für russische Jugendliche zu gestalten, der ihnen Trier näher bringt. Im ersten Moment hörte sich das simpel an, stellte sich dann jedoch als große Herausforderung heraus. Wir haben also den ganzen unteren Bereich der Jugendherberge mit Beschlag belegt und insgesamt bis um halb drei in der Nacht gearbeitet. Da wir weder Drucker noch Laptops hatten, mussten wir zum Gestalten der Plakate Bilder aus herumliegenden Flyern und Werbeplakaten ausschneiden. Das war zwar ein anstrengender, aber sehr lustiger Abend. Mit vier Stunden Schlaf sind wir dann am nächsten Tag zur Trierer Universität gefahren, die uns für diesen Prüfungstag beherbergt hat. Ich glaube, dass ich vor einer Prüfung noch nie so angespannt war, was meine neu gewonnenen Freunde dann ertragen mussten. Obwohl unsere Lehrer uns immer predigen, eine Präsentation nicht erst am letzten Abend vorzubereiten, war genau das unsere Aufgabe, was sich meiner Meinung nach auch in den Ergebnissen widerspiegelte. Es hätte alles viel besser und sicherer sein können, hätten wir mehr Zeit gehabt. Es war schluss-endlich aber eine gute Erfahrung. Ich werde nie wieder bis zum letzten Abend warten, um etwas vorzubereiten.
Zum Abschluss der Olympiade gab es dann am letzten Abend eine feierliche Veranstaltung inklusive Preisverleihung im Rokokosaal des Kurfürstlichen Palais, der wirklich sehr eindrucksvoll war. Es wurden zunächst natürlich Reden von Ehrengästen gehalten, bei denen der eine oder andere wirklich eingeschlafen ist. Einige russische Jugendtanzgruppen traten zwischendrin auf, was eine sehr schöne Abwechslung war. Nachdem man uns lange genug auf die Folter gespannt hatte, wurden dann die Preise verliehen und ich machte den dritten Platz, was für mich zwar keinen großen Erfolg darstellte, aber trotzdem gut war. Abschließend kann man sagen, dass die Olympiade eine sehr schöne, bereichernde Erfahrung war, die ich jedem weiter empfehlen würde. Außer einer schönen neuen Tasche habe ich die lebenswichtige Lektion mitgenommen, nie eine Arbeit auf den letzten Drücker vorzubereiten und Möglichkeiten wie diese immer wahrzunehmen.
Besra Gültekin, Q1